Hotel am See

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Draußen am Mühlenhaus

Heute gehen wir mal unserem eigenen Namen nach . Hotel am See – das ist klar, der Große Heilige See ist nicht zu übersehen. Aber Mühlenhaus? Wo ist hier die Mühle?

Gleich vorab: Sie steht nicht mehr. Aber der Standort hat eine lange und interessante Geschichte. Ihren Namen hatte die Mühle von der Ragöse oder dem Ragöser Fließ – ein rund 13 Kilometer langer Bach im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

Zwei Quellarme des Fließes liegen westlich von Golzow, einem Ortsteil der Gemeinde Chorin. Einen weiteren Quellbach bildet der ursprünglich natürliche Abfluss des Choriner Amtssees am ehemaligen Zisterzienserkloster Chorin. Die Ragöse fließt weiter nach Süden und westlich am Großen Heiligen See – unserem „Haussee“ – vorbei. Auch die Wasser dieses Sees und der umliegenden Feuchtgebiete nimmt sie auf. Kurz danach erreichte sie die Ragöser Mühle.

Diese  Wassermühle wurde erstmals 1258 erwähnt und gehörte zum nahe gelegenen Kloster Chorin. Das Dorf Ragösen, zu dem die Mühle gehörte, existiert heute ebenfalls nicht mehr.  Das Mühlengebäude wurde mehrmals erneuert und nach einem Brand 1722 von der Straße weg 200 Meter bachaufwärts neu angelegt. An die frühere Nutzung der Mühle erinnert heute nur noch die vorhandene Staustufe. 1928 wurde der Ortsteil Ragöser Mühle in die damalige Gemeinde Sandkrug eingemeindet.

In einigen Darstellungen findet sich für die Ragöser Mühle auch die Bezeichnung „Mühle des falschen Waldemar“. Danach sollen die Choriner Mönche in der Mühle angeblich den Müllerburschen, der dem verstorbenen, letzten askanischen Markgrafen Waldemar sehr ähnlich gewesen sein soll, entdeckt und ihn in instabilen Zeiten als „Falschen Woldemar“ wiederauferstehen lassen haben. Angeblich bereiteten sie den Müller im Kloster intensiv auf seine Rolle vor und statteten ihn mit Kleid und Ring des echten Woldemar, der im Kloster begraben liegt, aus.  Der falsche Woldemar gab sich als echter aus, sagte, er sei jahrzehntelang im Heiligen Land gepilgert. Mit dieser Lüge gelang es ihm tatsächlich, Brandenburg wieder den Bayern zu entreißen. Aber nach nur zwei Jahren flog der Schwindel auf und Woldemars Herrschaft endete. Eine Geschichte, die ihren Anfang in der Ragöser Mühle gehabt haben soll. Ob sie stimmt? Die Meinungen gehen auseinander. Eine Sage, nicht mehr und nicht weniger.

Ganz in der Nähe unseres Hotel stand früher das alte Tagelöhnerhaus der Ragöser Mühle. Und so hieß es immer nur: „Draußen am Mühlenhaus“.

Heute ist hier also das „Hotel am See -Mühlenhaus“. Und dieses „Draußen am Mühlenhaus“ hat damit eine ganz neue Bedeutung bekommen: Abseits vom Alltag, ganz dicht an der Natur verspricht das Drei-Sterne-Haus im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Entspannung, Erholung und Inspiration. Entdecken Sie es selbst. Gehen Sie auf die Spuren der Mühlen und der Müller. Und vielleicht treffen Sie ja auch den Woldemar.

 

 

 

 

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